Der Skandal von Bad Schlema: Sind Schulmädchen eine „Provokation“ für Migranten?

„Ganz einfach, in dem man dort nicht provoziert und entlangläuft“ – diese unfassbare Antwort gab der Bürgermeister von Bad Schlema, Jens Müller (Freie Wähler), einem Bürger, dessen 15-jährige Enkelin vor dem örtlichen Asylbewerberheim belästigt wurde – und der sich erkundigte, wie man solche Situationen künftig vermeiden könne. Während Müller so einen Teil des beschaulichen Kurorts im sächsischen Erzgebirge zu einer „No-Go-Area“ für einheimische Schulmädchen erklärt hat, fordert Gemeinderat Stefan Hartung (NPD) klipp und klar: Die Fremden haben sich an unsere Regeln zu halten, nicht umgekehrt! Schulkinder müssen wieder unbehelligt durch den Ort gehen können – erst recht auf dem Weg von der Schule zur Turnhalle.

DS-TV hat sich in Bad Schlema umgesehen: Die Gemeinde ist bundesweit in die Schlagzeilen geraten, seit ein Videomitschnitt mit der skandalösen Aussage des Bürgermeisters bei YouTube hochgeladen wurde. Wir haben nicht nur Stefan Hartung befragt, sondern auch eine Bürgerin des Ortes, die die Gemeinderatssitzung verfolgte und somit Augenzeugin der Entgleisung wurde. Natürlich ist DS-TV auch ins Rathaus gegangen, um Müller zur Rede zu stellen. Doch der zeigte sich erneut unfähig zur sachlichen Auseinandersetzung mit Kritikern.