Brandenburg schützt seine Verbraucher kaum

Mehrere Wissenschaftler haben Alarm geschlagen, weil es in Brandenburg bislang keine angemessenen Gesetze gebe, um die Verbraucher vor gesundheitsschädlichen Verunreinigungen im Wasser zu schützen. So erklärte beispielsweise der Diplom-Ingenieur Manfred Mödinger, dass Brandenburg nur dürftige Messgrundlagen habe und ergänzte: „Wo nichts gemessen wird, kann auch nichts nachgewiesen werden.“ Doch die bekannten Werte seien auch nicht zur Beruhigung geeignet.

So wurde beispielsweise die Nitratkonzentration im Grundwasser – der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm je Liter – teilweise fast um das Siebenfache überschritten. Im Jahr 2015 ergab eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, dass rund 14 Prozent der Messstellen höhere Werte als den Grenzwert aufwiesen. Laut Mödinger seien im Brandenburger Grundwasser „viel zu viele Stoffe enthalten, die da nicht reingehören“. Neben hohen Nitratwerten seien im Grundwasser auch zum Teil Rückstände von Pestiziden und anderen Chemikalien gefunden worden.

Auch der Geschäftsführer des Landeswasserverbandstags, Turgut Pencereci, sagte, dass es in Brandenburg Regionen gebe, „in denen das Grundwasser als gefährdet gelten könnte“.

Dazu erklärte nun der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende von Brandenburg, Ronny Zasowk:

„Brandenburg braucht eine Wassergesetzgebung, die nicht die Faulheit von Behörden und die Profitinteressen von problemverursachenden Firmen schützt, sondern die Gesundheit der Menschen. Es ist nicht hinnehmbar, dass Grenzwerte nicht eingehalten werden und die Gesundheit unserer Bürger damit einer unkalkulierbaren Gefahr ausgesetzt wird. Auch ist es nicht akzeptabel, dass für viele gesundheitlich bedenkliche Stoffe – z. B. Pestizid-Abbauprodukte, Herbizide und Medikamentenrückstände – noch keinerlei Grundwasser-Grenzwerte existieren.“