Arbeitslosenstatistiken sind Lug und Trug

„Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe.“ Dieser berühmte Ausspruch trifft auf nichts besser zu als auf die offiziellen Arbeitslosenstatistiken. Seit Jahren wird uns erzählt, dass die Arbeitslosenzahlen permanent sinken und dass die Arbeitsmarktpolitik somit sehr erfolgreich sei. Auch die rot-rote Landesregierung in Brandenburg versucht immer wieder, den Bürgern Sand in die Augen zu streuen, indem sie ihnen weismachen will, dass die Arbeitslosigkeit mit etwa 7,5 Prozent auf niedrigem Niveau liege.

Doch ist dem wirklich so?

Zuerst muss festgestellt werden, dass in der Folge der Hartz-Reformen ein „Kunststück“ fertiggebracht wurde, das einer angeblich sozialen Marktwirtschaft unwürdig ist. Unzählige Menschen sind arm trotz Arbeit! Sie müssen ihre kargen Bezüge vom Amt aufstocken lassen, weil sie trotz Arbeit nicht über die Runden kommen.

Zweitens werden unzählige Menschen von der Arbeitslosenstatistik überhaupt nicht erfasst, obwohl sie keiner geregelten Erwerbsarbeit nachgehen. So sind Bürger, die älter als 58 Jahre sind und seit mehr als einem Jahr kein Jobangebot mehr bekommen haben, nicht als arbeitslos gemeldet. Auch Dauererkrankte, Ein-Euro-Jobber, privat Vermittelte und Menschen in einer Fortbildung gelten nicht als arbeitslos, obwohl sie es de facto sind.

Für Brandenburg kommt erschwerend hinzu, dass es neben der gewaltigen Zahl abgewanderter junger Menschen gemessen an der Einwohnerzahl das Bundesland mit den meisten Pendlern ist. Mit rund 270.000 Erwerbstätigen arbeitet fast jeder Dritte in einem anderen Bundesland.

Es ist also ein Hohn, wenn die Landesregierung uns erzählen will, dass sie eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik betrieben habe. Brandenburg ist noch immer auf dem besten Weg zum Altersheim der Republik zu werden, da unzählige junge Menschen wegziehen, weil sie in ihrer Heimat keine berufliche Perspektive mehr haben.

Ronny Zasowk