Die Selbstdienungsmentalität im öffentlichen Rundfunk wird zum Glück immer deutlicher kritisiert. Am Montag hat Richter Arne Boyer am Arbeitsgericht in Berlin klare Worte zum Skandalsender RBB gesprochen: „Als Gebührenzahler sage ich Ihnen: Misten Sie diesen Stall aus!“ Dies geschah im Zusammenhang mit dem Fall des gefeuerten Betriebsdirektors Christoph Augenstein, der aufgrund ungenehmigter Zahlungen von zusätzlichen 1700 Euro pro Monat während seiner Zeit als ARD-Vorsitzender des Senders fristlos entlassen wurde.
Augenstein fordert nun nicht weniger als 1,23 Millionen Euro von unseren Zwangsgebühren, darunter 750.000 Euro Ruhegeld bis zum Rentenbeginn, 455.000 Euro Schadenersatz und 25.000 Euro Schmerzensgeld vom Sender und Intendantin Katrin Vernau persönlich. Der Richter Boyer hat das Ruhegeld als zulässig angesehen, da Augenstein dafür eine unbefristete Stelle beim WDR aufgegeben hatte. Doch Schadenersatz und Schmerzensgeld werden ihm höchstwahrscheinlich nicht zugesprochen werden.
Die Selbstbedienungsmentalität im öffentlichen Rundfunk ist ein altes und leidiges Problem. Mitarbeiter scheinen das Gefühl zu haben, dass ihnen alles zusteht, ohne dafür angemessene Gegenleistungen, sprich ausgewogene Berichterstattung, zu bringen. Das Verhalten von Augenstein ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Es wird Zeit, dass wir als Gebührenzahler uns gegen diese Praktiken wehren und eine Abschaffung des Rundfunkbeitrags fordern.
Die Idee hinter dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk war es, die Qualität und die Vielfalt der Berichterstattung sicherzustellen und die Meinungsvielfalt zu fördern. Doch in letzter Zeit sind viele Fälle von Missmanagement und Verschwendung von öffentlichen Geldern aufgedeckt worden. Es ist an der Zeit, dass wir als Gebührenzahler eine öffentliche Diskussion darüber führen, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk in seiner jetzigen Form noch gerechtfertigt ist.
In jedem Fall müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Verhalten der Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu ändern. Der Ruf nach einer Abschaffung des Rundfunkbeitrags wird immer lauter. Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Glaubwürdigkeit und seinen Ruf in der Öffentlichkeit nicht wiederherstellen kann, wird dies wahrscheinlich unvermeidlich sein.