Bei einigen Entscheidungen von Politikern muss man sich fragen, ob es Dummheit oder charakterliche Verkommenheit oder beides gleichzeitig ist, die das Handeln leiten. Am 75. Jahrestag des 8. Mai soll dieser in der Hauptstadt Berlin heute ein staatlich verordneter Feiertag sein.
Feiertage sind etwas Schönes, Erbauliches, etwas, woran man sich erfreuen kann. Der 1. Mai zum Bespiel steht für die Wertschätzung der Arbeit, aber auch für die immerwährende Forderung nach sozialer Gerechtigkeit in unserem Land. Der 3. Oktober steht, wenn auch vom Datum her etwas misslungen, für den Protest der ehemaligen DDR-Bürger gegen ein Unrechtsregime und für die Wiedervereinigung.
Doch wofür steht der 8. Mai? Was gibt es heute für uns Deutsche zu feiern? Ja, am 8. Mai endete durch die Kapitulation der Wehrmacht für uns Deutsche offiziell der Zweite Weltkrieg. Doch endete damit das Leid? Nein, für viele Millionen Landsleute nahm es mit dem 8. Mai 1945 seinen Anfang.
Millionen Deutsche wurden aus ihrer jahrhundertealten Heimat vertrieben, viele verloren auf der Flucht nicht nur Hab und Gut, sondern ihr Leben. Viele Alte haben noch heute Tränen in den Augen, wenn sie an ihre Heimat und diese Zeit denken. Soll man das feiern?
Unzählige deutsche Frauen wurden in dieser Zeit nach dem 8. Mai von brandschatzenden Besatzertruppen vergewaltigt, sie waren Freiwild, unendliches Leid spielte sich ab. Viele Frauen waren ihr Leben lang traumatisiert, mussten damit leben, konnten ihr Leid niemandem anvertrauen. Wer kennt die Zahl dieser Taten, der misshandelten Frauen? Soll man das feiern?
Unzählige deutsche Soldaten, aber auch Zivilpersonen wurden von den Alliierten in Lager gesteckt. Am bekanntesten sind wohl die Rheinwiesenlager, unzählige Deutsche fanden hier aufgrund von Mangelversorgung und unmenschlichsten Bedingungen im eigenen Land, aber unter fremder Herrschaft den Tod. Soll man das feiern?
Sollen wir die Vergewaltigung, den Tod und die Vertreibung von Millionen Deutschen feiern?
Man muss kein Freund von Vergangenheitsbewältigung sein, man ist kein „Revanchist“, man ist kein „Ewiggestriger“, wenn man es widerwärtig findet, den 8. Mai zu einem deutschen Feiertag zu erklären. Wer heute feiert, der tanzt auf den Gräbern seiner Ahnen!
Dass der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ in Berlin in diesem Jahr ein Feiertag ist, ist eine beispiellose Schande! Kein kopfgesundes Volk feiert den Tag, an dem die eigenen Vorfahren zum Abschuss frei gegeben wurden und die millionenfache Vertreibung von Eltern und Großeltern ihren Anfang nahm.