Verfolgt man die Debatten um Greta Thunberg, muss man fast Mitleid mit dem Kind empfinden. Der Zirkus, der um sie veranstaltet wird, lenkt von zwei entscheidenden Fragen ab: 1. Kann der Mensch das Klima überhaupt schützen und, wenn ja, vor wem soll das Klima eigentlich geschützt werden? 2. Wer verdient an diesem „Klimaschutz“?
Man muss kein Medien- oder PR-Profi sein, um zu erkennen, dass Greta Thunberg ein gefundenes Fressen für diejenigen ist, die ein Interesse an stärkeren Maßnahmen in Sachen „Klimaschutz“ haben. Sie ist eigentlich noch ein Kind, hat das Asperger-Syndrom und verzückt durch ihre naive Art Millionen. Wenn ein Eisbärbaby sprechen könnte, hätte man ein solches als Symbol der Klimabewegung genommen. So ist es eben Greta geworden.
Man kann ihr nicht böse sein, sollte man auch nicht, selbst wenn man der Klimahysterie nichts abgewinnen kann, weil sie eben noch jung ist und noch nicht überblicken kann, wer da welche Interessen mit ihr verfolgt.
Es ist keine Verschwörungstheorie, dass mit dem Klimawahn Milliarden verdient werden. Ob es der Handel mit CO2-Zertifikaten ist, ob es neue Start-ups sind, die sich den Hype um Elektro-Autos zunutze machen oder ob es die großen Konzerne sind, die mit dem Absatz „klimaneutraler“ Technik (Fahrzeuge, Baumaterialien, Künstliche Intelligenz und Netzwerktechnik) Unsummen umsetzen wollen. Perspektivisch soll jeder Benziner oder Diesel durch ein E-Automobil ersetzt werden – das Ganze ist eine ideologische Abwrack-Prämie für das gute, grüne Gewissen. Eigentlich müsste man Greta aus wirtschaftlicher Perspektive dankbar sein, sorgt sie doch indirekt für ein Konjunkturprogramm.
Doch dieses Konjunkturprogramm wird am Ende jemand bezahlen müssen. Das werden die sein, die diese Produkte, die sich auf dem Markt aus eigener Kraft nicht durchsetzen können, mit ihren Steuergeldern subventionieren müssen. Nicht jeder, der aus beruflichen Gründen auf das Auto angewiesen ist, wird sich ein E-Auto leisten können. Zeitgleich ist der öffentliche Nahverkehr in vielen vor allem ländlichen Regionen in den letzten Jahren kaputtgespart worden. Die Anti-Diesel-Kampagne der etablierten Parteien wird so zur neuen sozialen Frage.
Mit ihrer Atlantik-Überquerung soll nun in den nächsten Wochen ein medialer Zirkus um Greta inszeniert werden, der seinesgleichen sucht. So ist schon davon die Rede, ihr den Friedensnobelpreis zu verleihen. Die Heiligsprechung zu Lebzeiten dürfte im Vatikan auch schon eifrig diskutiert werden. Nicht nur die Eltern von Greta Thunberg verdienen am Bohei um sie kräftig mit, auch ein schwedischer Investor, der damit wirbt, sie „entdeckt“ zu haben, macht satte Profite. Dieser soll Greta seit Beginn ihrer Schulstreik-Kampagne begleitet und medientauglich in Szene gesetzt haben.
Ob Greta Thunberg merkt, was da mit ihr geschieht, mag man bezweifeln. Die Gefahr, dass sie in wenigen Jahren ausgebrannt ist, weil sie registriert, dass sie im Kindesalter als nützliche Idiotin der finanzstarken Klimalobby politisch und medial missbraucht wurde, liegt nahe. Ähnlich wird es hunderttausenden Schülern ergehen, die vielleicht eines Tages merken werden, dass Bäume pflanzen nachhaltiger gewesen wäre als für die Interessen der Klimaindustrie die Schule zu schwänzen.
Bis heute streiten die Wissenschaftler anhand von Computersimulationen, um wie viel Grad Celsius die globale Temperatur steigen darf, ohne dass dies massive Folgen für unseren Planeten hat. Eine laute Minderheit hat die Deutungshoheit über das Thema erlangt und wird von der Klimalobby als Referenz für ihre Einflussarbeit genutzt. Die Stimmen, die den menschengemachten Klimawandel in Gänze bestreiten oder zumindest auch andere Einflussfaktoren nicht unter den Teppich kehren wollen, werden von der Politik kaum wahrgenommen und von den Mainstreammedien nicht transportiert.
Das Thema ist so komplex, dass es für eine 16-jährige Schülerin unmöglich ist, sämtliche relevanten Fakten zu berücksichtigen und zu gewichten, um sich eine fundierte Meinung zu bilden. Sie argumentiert mit der Sorge um die Zukunft unseres Planeten, was tatsächlich zu begrüßen ist. Sie hat aber, indem sie sich als fast gottgleiches Symbol einer weltweiten Bewegung instrumentalisieren ließ, dazu beigetragen, dass die Debatte um die Klimapolitik nicht mehr auf Fakten und rationalen Argumenten beruht, sondern auf Emotionen, Totschlagvokabeln und Ausgrenzung Andersdenkender. Der Klimawahn ist längst zum Totalitarismus der Gegenwart geworden, der keine Gegenrede mehr duldet.
Greta wird sich eines Tages die Kritik gefallen lassen müssen, (vielleicht unbewusst) zum PR-Werkzeug der Klimaindustrie instrumentalisiert worden zu sein. Dann kann sie sich bei ihren Eltern bedanken, die diesen unwürdigen Zirkus zugelassen haben, anstatt sie vor der gierigen Medienmeute zu beschützen.
Noch schlimmer aber ist, dass dieser unwürdige Zirkus echtem Umwelt- und Naturschutz letztlich einen Bärendienst erweisen wird. Denn er diskreditiert durch seine keinen Widerspruch duldende Art alle, die sich tatsächlich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und Artenschutz einsetzen wollen. Denn jeder Naturschutz funktioniert nur, wenn er von möglichst vielen Menschen mitgetragen wird. Moralischer Zwang und Verbote haben aber bislang selten dazu geführt, dass Menschen sich davon überzeugen und begeistern lassen.
Ronny Zasowk