Er ist mittlerweile zurückgerudert. Was er aber mit einer wohl witzig gemeinten Formulierung sagte, entspricht der Realität. Der Aufsichtsratschef des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, hatte während einer Rede empfohlen, statt pauschal Entwicklungshilfe nach Afrika zu schicken dort lieber 20 Kraftwerke pro Jahr zu errichten, damit „die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen“ und „Kinder zu produzieren“.
Gewiss, diese Formulierung ist spitz, vielleicht auch provokant, sie thematisiert aber ein Problem, das viel zu oft unter den Teppich gekehrt wird. Zu Beginn der 50er Jahre lebten auf dem schwarzen Kontinent rund 234 Millionen Menschen, aktuell sind es etwa 1,3 Milliarden. Laut demographischen Prognosen soll sich die Bevölkerung in Afrika bis zum Jahr 2050 abermals verdoppeln. Die UN-Bevölkerungsabteilung geht davon aus, dass sie bis Ende des Jahrhunderts auf 4,5 Milliarden anwachsen wird.
Die Tragfähigkeit des Kontinents ist schon jetzt kaum noch gewährleistet, viele afrikanische Länder gehören zur Gruppe der „am wenigsten entwickelten Länder“. In den meisten afrikanischen Staaten lebt die Mehrheit in Armut. Sowohl bei Lebensmitteln als auch beim Wasser gibt es immer wieder existenzbedrohende Engpässe.
Selbst der Afrika-Beauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, sprang Tönnies jetzt zur Seite, indem er sich dafür stark machte, über die „angesprochenen Probleme wie das Verschwinden des Regenwalds und das Bevölkerungswachstum auf dem afrikanischen Kontinent“ zu sprechen und kontrovers zu diskutieren.
Aber genau das scheint in Deutschland nicht möglich zu sein. Tönnies wird Rassismus vorgeworfen, er muss sein Amt bei Schalke ruhen lassen. Medien, Politik und Sportfunktionäre sind sich einig – Tönnies wird nicht zu halten sein.
Diese Haltung ist in mehrfacher Hinsicht heuchlerisch. Gerade die, die sich für die Interessen von Migranten einsetzen, sollten bestrebt sein, die Ursachen für Flucht und Migration zu bekämpfen. Eine direkte Ursache ist die Bevölkerungsexplosion, die dazu führt, dass es für Millionen junge Afrikaner keine beruflichen Perspektiven gibt. Eine indirekte Ursache sind die verheerenden Folgen dieser Bevölkerungsexplosion für Natur und Umwelt, die die Lebensbedingungen für die Völker Afrikas weiter erschweren. Diese Zusammenhänge zu verschweigen zeigt auch die Doppelmoral der Klima-Jünger um Greta Thunberg.
Die Probleme Afrikas können in Europa nicht gelöst werden. Die Probleme Afrikas können nur gelöst werden, wenn man offen und ehrlich über die katastrophalen Folgen der dortigen Bevölkerungsexplosion spricht und mit den dortigen Regierungen Gegenmaßnahmen entwickelt.
Dies als Rassismus abzutun wird die Zukunftsperspektiven der Menschen in Afrika nicht verbessern, sondern kann höchstens das Gewissen derjenigen beruhigen, die hierzulande vom Ruin Afrikas profitieren.
Ronny Zasowk