Der Cottbuser Drittligist FC Energie Cottbus bestreitet in wenigen Tagen sein letztes Heimspiel in der Saison. Der Verein ist für die Region ebenso identitätsstiftend wie der Tagebau. Doch für viele Cottbuser sind die Tickets kaum erschwinglich, weshalb es in den sozialen Netzwerken in den letzten Tagen mehrere private Initiativen gab, die Tickets an Eltern mit ihren Kindern zu verschenken.
Begeistert von der Idee fasste die Cottbuser NPD den Entschluss, ihrerseits einige Tickets an Cottbuser Familien mit ihren Kindern zu verlosen. Die Aktion fand unter dem Motto „Heimspiel für Deutsche!“ statt.
Natürlich kann der Cottbuser Ortsbereich der NPD nicht das ganze Stadion füllen, aber einigen Kindern kann so sicher eine Freude gemacht werden – zusätzlich zu den Kindern, die schon durch die privaten Initiativen der letzten Tage mit Tickets versorgt werden konnten.
Die Vereinsführung des FCE sah sich prompt veranlasst, eine Presseerklärung zu veröffentlichen, in der sie sich von der Verlosung der Tickets durch die NPD distanzierte. So schrieb der Verein weiter: „#WIR endet nicht an Ländergrenzen, bei Hautfarbe, Geschlecht oder Herkunft. Der FC Energie Cottbus e.V. steht für Fairness, Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz und lehnt Formen von Diskriminierung, Rassismus und Gewalt konsequent ab.“ Auch wurde eine rechtliche Prüfung des Sachverhalts angekündigt.
Der NPD-Stadtverordnete Ronny Zasowk sagte dazu in Cottbus:
„Es ist peinlich, wie sich die Führung des FCE aufführt. Sie lässt sich vom Verfassungsschutz, von den linken Medien und der Cottbuser Rathausspitze seit Monaten unter Druck setzen und setzt auf einen penetranten Weltoffenheitswahn, der nur noch nervig ist. Die Verlosung der Tickets an Cottbuser Familien, die sich den Eintritt normalerweise nicht leisten können, war eine nette Geste unseres lokalen NPD-Ortsbereichs. Die NPD engagiert sich in zahlreichen Bereichen auf zivilgesellschaftlicher Ebene. Wir schaffen Sicherheit mit unseren Schutzzonen, wir spenden Tierfutter an Tierheime, wir helfen über unser Projekt „Deutsche helfen Deutschen!“ finanziell nicht so üppig ausgestatteten Landsleuten. Auch für Obdachlose wird seitens der NPD eine Menge getan. Sollen Sicherheit, Tierschutz und Solidarität nun plötzlich schlecht sein, nur weil sie von der NPD ausgehen? Genauso wenig kann es schlecht und verurteilenswert sein, wenn sich die NPD mit eigenen Beiträgen und Spenden an einer Initiative beteiligt, die Kindern in Cottbus eine Freude bereitet. Dass sich der FCE davon distanziert, war leider zu erwarten. Sein zur Schau gestellter und öffentlich inszenierter Antifaschismus ist aber nicht unser Problem. Ich hoffe, dass trotz der dummen Distanzierung einigen Kindern eine Freude gemacht werden konnte.“
Ronny Zasowk