Während andere Staaten mit Zöllen, Subventionen und Schutzpolitik dafür sorgen, dass ihre Landwirtschaft wettbewerbsfähig bleibt, scheint die deutsche Politik die eigenen Bauern und Landwirte im Stich zu lassen. Die berechtigte Forderung des Bauernverbands nach angemessener Nothilfe für die angeschlagenen und dürregeplagten Unternehmen wird als Agrar-Lobbyismus abgetan.
Und so hält sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für ganz besonders konsequent, da sie auf die Forderung der Bauern, eine Dürrehilfe in Höhe von einer Milliarde Euro bereitzustellen, nicht eingeht. Es geht dem Bauernverband explizit nicht um Zuschüsse mit der Gießkanne, sondern um Hilfen für Betriebe, deren Bestand aufgrund der Dürre und der folgenden Ernteausfälle bedroht ist. Doch der Bund will lediglich 170 Millionen Euro schultern, allerdings auch nur, wenn die Bundesländer in gleicher Höhe nachziehen.
Zehntausende Betriebe stehen vor gigantischen Problemen, etwas mehr als 10.000 sind in ihrer Existenz bedroht. Das bundesweite Minus beim Anbau von Getreide beläuft sich auf 22 Prozent. Große Einbußen sind auch beim Anbau von Kartoffeln, Zuckerrüben und Viehfutter zu beklagen. Einige Regionen vor allem im Norden und Osten der Republik beklagen Ernteausfälle von bis zu 70 Prozent. Die dortigen Betriebe stehen vor dem Ruin.
Jeder, der die angesichts des rekordverdächtig heißen und trockenen Sommers gestellten Forderungen der Bauern für unangemessen und übertrieben hält, muss sich vergegenwärtigen, dass solide wirtschaftende Landwirtschaftsunternehmen die grundlegende Bedingung für bezahlbare Lebensmittel und qualitativ hochwertige Lebensmittel sind. Auch wenn immer weniger Arbeitnehmer in der Landwirtschaft beschäftigt sind, ist sie dennoch ein elementarer und lebensnotwendiger Teil unserer Volkswirtschaft.
Daher sprechen wir Nationaldemokraten uns dafür aus, den betroffenen und in ihrer Existenz bedrohten Betrieben eine angemessene Hilfe zukommen zu lassen. Es muss sichergestellt werden, dass kein Bauer oder Landwirt wegen der Dürre seinen Betrieb dichtmachen muss. Auch muss der Bund – ähnlich wie andere europäische Staaten auch – endlich dafür sorgen, dass den heimischen Betrieben bei der Finanzierung der extrem teuren Versicherung gegen Dürreschäden unter die Arme gegriffen wird.
Es ist ein Armutszeugnis für die deutsche Politik, dass aufgrund von höherer Gewalt in ihrer Existenz bedrohte deutsche Bauern und Landwirte um jeden Euro betteln müssen, während für international operierende Zockerbanken und ihre nach Millionen-Boni gierenden Vorstandsetagen astronomische Milliardensummen bereitgestellt werden.
Für unser Volk sind nicht die globalen Banken, sondern die deutschen Bauern systemrelevant!
Ronny Zasowk