Heute Abend strahlt der RBB einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Schnauze voll? Zwischen Frust und Integration“ aus, der den Machern zufolge ein filmisches Portrait einer gespaltenen Stadt sein soll. Es soll explizit kein Film über „Flüchtlinge“ sein, sondern es sollen neben diesen auch besorgte Bürger, Lehrer, Polizisten, Beamte, Sozialarbeiter und Vertreter der Stadt zu Wort kommen.
RBB-Autor Phillip Manske stellt zum Vorhaben des Senders fest:
Der Film kreist außerdem um die Frage, ob nun wirklich die Flüchtlinge das Problem sind, oder ob sie nur ein Ventil für Probleme darstellen, die schon viel länger bestehen.
rbb
Bereits im Vorfeld der Ausstrahlung des Films stellte der Cottbuser NPD-Stadtverordnete Ronny Zasowk dazu fest:
Ich möchte dem Film natürlich nicht bereits im Vorfeld unrecht tun, aber schon der Titel und die Äußerung von Phillip Manske sprechen doch Bände. Wieder einmal soll offenbar der Eindruck erweckt werden, dass Menschen, die die Zuwanderung nach Deutschland ablehnen und die nicht wie die Massenmedien ins Horn der Willkommens-Fanatiker blasen, frustriert sind und die sogenannten Flüchtlinge als Ventil missbrauchen. Man nimmt die Leute nicht ernst, man urteilt über ihre Beweggründe, ohne sich auf die meist stichhaltigen Argumente einzulassen.
Ronny Zasowk
Zur aktuellen Lage in Cottbus fügt Zasowk hinzu:
Die regelmäßig stattfindenden Demonstrationen in Cottbus sind doch ein guter Beleg dafür, dass der Protest eine breite, alle Bevölkerungsschichten umfassende Basis hat. Und die, die momentan auf die Straße gehen, sind doch nicht allein. Sie haben in der Stadt viele Unterstützer. Viele trauen sich noch nicht auf die Straße, weil sie in einer der etablierten Parteien Mitglied oder aber bei der Polizei, der Stadtverwaltung oder einem der Cottbuser Eigenbetriebe beschäftigt sind. Das, was die Leute umtreibt, ist in den meisten Fällen nicht persönlicher Frust, sondern einfach der unbedingte Wille, dass ihre Heimat ihre Heimat bleibt und Cottbus sich nicht weiter zum Negativen verändert. Die Menschen haben keine Lust, dass ihnen die Integration von unzähligen Fremden aufgezwungen wird. Das kann ich sehr gut verstehen. Und wer beruflich oder aus anderen Gründen öfter im Westen der Republik unterwegs ist, wird das auch nachvollziehen können. Die Frage, ob Cottbus bald das Schicksal Duisburgs, Essens und anderer völlig überfremdeter Städte teilt, wird sich in den nächsten zwei, drei Jahren entscheiden.
Ronny Zasowk
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