Immer mehr Brandenburger fürchten um ihre Sicherheit

GrenzkriminalitaetDie Ausländer-Krawalle in der Silvesternacht in Köln und anderen Großstädten sowie die Pariser Terroranschläge haben deutlich vor Augen geführt, dass die Polizei vielerorts überfordert ist, für Sicherheit, Recht und Ordnung zu sorgen. Auch das Eingeständnis der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dass die Polizei nur in der Lage ist, etwa zehn Prozent der Zuwanderer bei ihrer Einreise nach Deutschland zu erfassen, macht deutlich, wie wenig die Sicherheit in unserem Land noch gewährleistet ist.

In keinem anderen Bundesland gibt es mehr organisierte Bürgerwehren als in Brandenburg, was wiederum ein Beleg dafür ist, dass immer mehr Bürger das Gefühl haben, sich und ihr Eigentum selbst schützen zu müssen. Auch die Zahl der Anträge auf einen Kleinen Waffenschein ist in Brandenburg sprunghaft angestiegen. Ein Mitarbeiter der Polizeidirektion West sagte dazu: „Gefühlt haben wir in den vergangenen drei Wochen so viele Anträge auf den Kleinen Waffenschein erhalten wie im gesamten Jahr 2015.“ Unter den Antragstellern sind auch immer mehr Frauen und ältere Menschen, die das Bedürfnis haben, sich selbst schützen zu können.

Ebenso hat der Verkauf von Pfeffersprays massiv zugenommen. Auch Selbstverteidigungskurse haben Hochkonjunktur. Dazu sagte nun Nicole Dobrzynski gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ), die an der Volkshochschule Dahme-Spreewald entsprechende Kurse anbietet: „Bei den Frauen ist die Nachfrage seit Silvester um 100 Prozent gestiegen, bei den Kinderkursen sogar um 150.“ Dobrzynski warnt vor der Entstehung „amerikanischer“ Verhältnisse. Frauen rät sie, selbstbewusst aufzutreten und die Nähe zu Gruppen zu suchen. Auch wird in den Kursen geübt, wie man sich verhält, wenn man – wie hundertfach in Köln geschehen – von einer gewaltbereiten Gruppe umzingelt wird.

(Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Pfefferspray-ist-gefragter-denn-je)

Das zunehmende Gefühl, nicht mehr sicher zu sein, und die wachsende Nachfrage nach Möglichkeiten, sich selbst zu verteidigen, sind folgerichtig, machen aber auch ein dramatisches Versagen der Politik deutlich. Seit Jahren wurde im Bereich der inneren Sicherheit gespart, die sogenannte Polizeireform ist nur das bekannteste Beispiel dafür. Bundesweit wurden in den vergangenen 15 Jahren 16.000 Stellen bei der Polizei wegrationalisiert – trotz wachsender Gefahren.

Die Rotstiftpolitik der Landesregierung im Polizeisektor hat das Vertrauen der Bürger in den Staat schwer beschädigt. Nur eine Kehrtwende in der Sicherheitspolitik, die die Wiedereinführung umfassender Grenzkontrollen sowie die personelle Aufstockung der Polizei zur Folge hätte, wäre eine wirksame und konsequente Antwort auf Paris und Köln.

Ronny Zasowk