Bisher hatte Cottbus neben mehreren dezentralen Unterkünften in Privatwohnungen lediglich eine zentrale Asylbewerberunterkunft. Künftig sollen es vier zentrale Asylbewerberheime sein, in denen die Stadt Cottbus fast 1.000 neue Asylbewerber unterbringen muss. Neben der bestehenden Asylbewerberunterkunft in der Sachsendorfer Hegelstraße sollen künftig auch in den Stadtteilen Ströbitz, Mitte und Schmellwitz Asylbewerberheime entstehen. Zum Teil sollen bisher von der Diakonie als Wohnstätte für Jugendliche betriebene Gebäude umgewidmet werden.
Man könnte jetzt meinen, dass Cottbus als Kommune eben Leidtragende der asylpolitischen Großwetterlage ist. Schließlich sollen in diesem Jahr laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière bis zu 800.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen. Da muss Cottbus eben auch seinen Anteil leisten und die hiesigen Kommunalpolitiker trifft da keinerlei Schuld, könnte man meinen.
Doch damit würde man es sich zu leicht machen. Am 26. Oktober 2011 beantragte die SPD sowie die Linke in der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung die Gewährung von Geldleistungen statt Gutscheinen für zentral untergebrachte Asylbewerber und geduldete Ausländer. Damit wurden auch in Cottbus deutlich höhere Anreize gesetzt, sich hierzulande niederzulassen und Asyl zu beantragen. Selbst für abgelehnte Asylbewerber, die Deutschland irgendwann wieder verlassen mussten, erwies sich der Asylantrag als einträgliches Geschäft, sind die finanziellen Leistungen für Asylbewerber hierzulande doch höher als das durchschnittliche Einkommen in so manchem Herkunftsland.
Seinerzeit stimmten alle in der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen für die Bereitstellung von Geldleistungen, nur die NPD stimmte dagegen. Die Cottbuser Stadtverordneten der etablierten Parteien sind also mitverantwortlich für die katastrophale Entwicklung, die massive Mehrkosten und eine dramatische Kriminalitätsbelastung für Cottbus zur Folge haben wird.
Ronny Zasowk