Immer mehr freiberufliche Hebammen müssen ihren Beruf an den Nagel hängen, weil sie die steigenden Kosten nicht mehr stemmen können. In vielen brandenburgischen Regionen vor allem im ländlichen Raum fehlen schon jetzt Geburtshelferinnen für die Betreuung werdender Mütter. Die Konsequenz könnte schon bald sein, dass man außerhalb von Krankenhäusern keine Hebammen mehr finden wird. Auch Elternverbände laufen gegen die aktuelle Entwicklung Sturm, befürchten sie doch, dass die Betreuung der Mütter in Brandenburg künftig noch schlechter wird. Schon jetzt sind in ganz Brandenburg nur noch 200 freiberufliche Hebammen aktiv.
Erst im Juli ist die Haftpflichtprämie für freiberufliche Hebammen auf 6.300 Euro pro Jahr gestiegen, im kommenden Jahr soll sie auf 7.200 Euro steigen. In den vergangenen Jahren wurden die Beiträge mehrfach erhöht. Die Landesvorsitzende des Hebammenverbandes, Martina Schulze spricht in diesem Zusammenhang von einer dramatischen Entwicklung, da sich immer mehr vor allem jüngere Kolleginnen wegen der steigenden Kosten bei gleichbleibender Vergütung beruflich umorientieren. Erschwerend kommt die politisch geduldete demographische Entwicklung hinzu, die den Beruf immer unattraktiver werden lässt, weil schlichtweg immer weniger Kinder geboren werden. Vor allem in ländlichen Entleerungsräumen haben Hebammen schon jetzt massive Existenznöte. Das brachte nun auch Florian Lanz vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) auf den Punkt: „Denn dort, wo keine Kinder mehr geboren werden, können auch keine Hebammen mehr davon leben.“
Die brandenburgische NPD unterstützt die Forderung der Hebammen, einen Haftungsfonds einzuführen, mit dem Schadensersatzforderungen bei Geburtsschäden ausgeglichen werden können. Nur wenn der Berufsstand der freiberuflichen Hebammen erhalten bleibt, können werdende Eltern auch künftig selbst entscheiden, ob sie ihr Kind zu Hause, im Geburtshaus oder im Krankenhaus zur Welt bringen wollen.
[one_fourth][/one_fourth] [one_fourth] [/one_fourth] [one_fourth] [/one_fourth] [one_fourth last=“yes“] [/one_fourth]Ronny Zasowk