Kasperletheater in Velten

RobertWolinskiZeter und Mordio schrie bei der ersten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Velten der Genosse Noack von der SPD, denn der neu in die Stadtverordnetenversammlung gewählte NPD-Stadtverordnete Robert Wolinski nahm seinen Platz ein und sorgte bei den Sozis somit für eine groteske Selbstdarstellung.

Wörtlich rief Noack “Ich sitze hier nicht, solange ein Nazi hier Platz nimmt”.

Er begründete es damit, daß dieser Tisch in den Jahren 1989/90 der “Runde Tisch der Demokraten” war, und nahm prompt in der Zuschauerreihe Platz, um ein deutliches „Zeichen gegen Rechts“ zu setzen. Seine Genossen taten es Ihm gleich und rückten ca. einen Meter von den Tischen ab. Wahrlich eine mutige Aktion von entfesselter Zivilcourage gegenüber einer einzelnen Person. Offenbar schmerzt es die Genossen immer noch, vom Wähler drastisch abgestraft worden zu sein. Übrigens den einen Tisch gibt es im Veltener Rathaussaal gar nicht, es sitzen je zwei Verordnete an einem Tisch.

Doch das Possenspiel setzte sich am 3. 7. auf der Folgesitzung fort: Um eine imaginäre Distanz (von wenigen cm) zwischen dem NPD-Verordneten und den zivilcouragierten „Demokraten“ zu schaffen, hat die SVV-Leitung einen der Doppeltische zersägen lassen, damit der Auszugrenzende isoliert an einem Einzeltisch sitzt. Er sitzt gleichwohl unverändert inmitten der übrigen Verordneten. In der Bürgerfragestunde am 3. Juli fragte ein junger Mann, was der Zirkus mit dem gewählten NPD-Verordneten am Einzeltisch solle. Sichtlich nervös stammelte der SVV-Vorsteher, daß sich die Fraktionen mehrheitlich auf diese „Lösung“ geeinigt hätten; – eine glatte Lüge, denn die größte Fraktion „Pro Velten“ wurde in keine Absprache einbezogen.

Da „Pro Velten“ im Mai 2014 aus dem Stand mit über 40% gewählt wurde und zeitgleich etliche Systemparteivertreter verdrängt wurden, haben insbesondere CDU und SPD Schwierigkeiten mit den Neulingen, denen auch Abgrenzungsprobleme nach „rechts“ nachgesagt werden. Inzwischen sorgen sich sogar „Linke“-Vertreter, daß sich die Stadt mit dem zersägten Tisch vollends lächerlich gemacht hat. Dafür wird Wolinski, den viele auch als fairen Kämpfer in sportlichen Vereinen kennen, auf der Straße spontane Zustimmung der Bürger zuteil. „Die ham’se doch nich alle!“ oder „Es wurde Zeit, daß einer mal Leben in diesen Honoratiorenfriedhof bringt.“ und andere weniger freundliche Stellungnahmen nahm er mit Interesse entgegen.

“Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel” steht auf dem Grabstein Friedrich Eberts, daran sollte sich Hr. Noack erinnern, wenn er einmal wieder bockig in der Zuschauerreihe Platz nimmt, – falls ihm der Name Ebert überhaupt noch etwas sagt.
(rz/sn)