Am Abend des 15. Mai 2014 kamen im Schildower Bürgersaal die Spitzenkandidaten aller für die Gemeindevertretung des „Mühlenbecker Landes“ (Kreis Oberhavel) kandidierenden Parteien und Wählergruppen zusammen, um auf Fragen interessierter Bürger bzw. Wähler zu antworten. Zwar war „vergessen“ worden, die NPD-Ratsfrau und Spitzenkandidatin Lore Lierse zu informieren, doch sie erschien dessen ungeachtet und nahm in der Runde der Kandidaten Platz. Die Teilnehmer erlebten eine in diesem Lande selten gewordene Fairness: Alle Kandidaten erhielten ausreichend Gelegenheit, auf die ihnen gestellten überwiegend kommunalpolitischen Fragen zu antworten. Schon bei der zweiten Antwort zeigte sich die altgediente Kommunalpolitikerin Lierse als rundherum kompetent und antwortete sachlich und präzise, während andere Kandidaten weit weniger in der Materie verankert waren. Nach zweieinhalb Stunden endete die vom örtlichen Gewerbeverein getragene Veranstaltung.
Was eigentlich völlig normal ist, nämlich die Gleichbehandlung aller wahlwerbenden Gruppen, ist in Brandenburg alles andere als selbstverständlich.
In Oranienburg wurde am Vortag eine Veranstaltung für Schüler und Jungwähler aufgezogen, bei der zuvor die Polizei informiert wurde, damit sie auch zur Stelle ist, falls „Rechte“, also Nationaldemokraten, die ausdrücklich von der Teilnahme ausgeschlossen waren, auftauchen sollten, was der für seine „ausgewogene“ Berichterstattung hinreichend berüchtigte Oranienburger Generalanzeiger am 16. 5. 2014 gleich zweimal vermeldete.
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