Eine hitzige Debatte scheint gegen den Willen der Betroffenen zu Ende gegangen zu sein. Trotz des breiten Protests der Studenten und Angestellten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) hat der Landtag die Pläne der Wissenschaftsministerin Sabine Kunst, die BTU und die Hochschule Lausitz zu einer gemeinsamen Hochschule fusionieren zu lassen, durchgewunken. Die vielversprechende Ankündigung, alle Beteiligten in den Diskussionsprozess ergebnisoffen einzubinden, wurde nicht eingehalten.
Sowohl die Studenten, die um die Qualität ihrer Hochschulausbildung bangen, als auch die Angestellten, die um ihren Arbeitsplatz fürchten, wurden seitens der Landesregierung eiskalt übergangen. Am übelsten trieb es der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD), der sich erst als Fürsprecher der Studenten darstellte, dann diesen aber als Opportunist in den Rücken fiel.
Der Landtag hat nun die Volksinitiative zum Erhalt der beiden Hochschulen abgelehnt, obwohl diese mit 42.000 gesammelten und 33.000 gültigen Unterschriften ein deutliches Zeichen für den Erhalt der Lausitzer Hochschullandschaft setzte.
Die neue Uni soll unter Mißachtung der Hochschulautonomie am 1. Juli 2013 eröffnet werden. Mit dem Hochschulexperiment auf dem Rücken der Betroffenen wird eine intakte Hochschulstruktur zerschlagen, obwohl sämtliche Expertisen und Erfahrungswerte anderer Fusionen dagegen sprechen. Kunst wiegelte den Vorwurf ab, daß es sich um eine „Zwangsfusion“ handelt, da die Betroffenen über jeden Schritt unterrichtet wurden. Einbezogen wurden sie dagegen nicht.
Die Betroffenen sprechen von durchgeführten „Pseudo-Dialogen“, mit denen ihnen das Sparmodell von der kommunikationsunfähigen Wissenschaftsministerin schmackhaft gemacht werden sollte. Experten rechnen in der Folge der Zwangsfusion mit einem Abgang von einem Drittel der bisherigen Studenten, vieler leitender Angestellter und deutlich geringeren Immatrikulationszahlen.
Ohne wissenschaftspolitische Not soll die gewachsene Hochschullandschaft Südbrandenburgs zerschlagen werden, obwohl Experten-Gutachten, Betroffene und offensichtlich unzählige Bürger dagegen sind. Lediglich ein Volksbegehren oder der Rechtsweg kann die irrsinnigen Pläne der Landesregierung noch stoppen.
Die NPD Brandenburg präferiert den Mittelweg aus „Weiter so!“ und „Zwangsfusion“: eine verbesserte Kooperation der beiden Hochschulen, eine optimierte Umsetzung von Synergieeffekten mit regionalen und lokalen Unternehmen sowie den Ausbau der jeweiligen Stärken und wissenschaftlichen Schwerpunkte der beiden Hochschulen.
Ronny Zasowk
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