Unternehmer, Touristikverbände und Naturschützer warnen bereits seit Monaten vor den Folgen der Lausitzer Tagebaue für die Wasserqualität der Spree und ihrer zahlreichen Zuflüsse sowie die einmalige Landschaft des Spreewalds. Doch sowohl Vattenfall als auch die politisch Verantwortlichen im Umweltministerium bzw. dem Landesbergamt wollen davon nichts wissen und bezeichnen die Befürchtungen als populistische Panikmache.
Die Folgen für den Tourismus im Spreewald könnten drastisch sein. Jana Eitner vom Tourismusanbieter Spreescout warnt bereits: „Wenn wir nichts dagegen tun, dann haben wir ein richtiges Problem, dann können wir den Tourismus sein lassen.“ Zahlreiche Reiseunternehmen könnten künftig die Region meiden, wenn das Problem nicht angepackt wird.
Die Spree färbt sich aufgrund des Eiseneintrags zunehmend braun, die ökologischen Konsequenzen sind noch nicht absehbar. Aufgrund des ansteigenden Grundwassers rund um die Tagebaurestlöcher werden Eisen- und Sulfatverbindungen in die Spree und ihre Seitenarme gespült.
Eine NPD-Anfrage in der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung wurde vor einigen Wochen noch mit der Antwort abgewiesen, daß es keine bedenklichen Belastungen der Spree gebe. Nun, wenige Wochen später, muß selbst das brandenburgische Umweltministerium einräumen, daß mit schlimmsten Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt in den Flüssen zu rechnen sei. Konkret prognostiziert werden bei Fischen das Verkleben der Kiemen, der Komplettausfall der Brut sowie die Zerstörung von Laichplätzen und Nahrung. Desweiteren führe die Verschlammung der Ufer zu einer negativen Beeinflussung der wassertouristischen Nutzung des Spreewalds, was unzähligen Familien die wirtschaftliche Existenzgrundlage rauben würde.
Bereits 2009 wurde den Betroffenen vom brandenburgischen Umweltministerium, von Vattenfall und von dem Bergbausanierer LMBV zugesichert, daß sie über die Folgen und mögliche Gegenmaßnahmen informiert werden. Doch seitdem ist nichts geschehen. Nun treten die Folgen bereits ein, ohne daß die Genannten von sich aus tätig geworden wären. Viele Betroffene haben nun das Aktionsbündnis „Saubere Spree“ gegründet, um ihr Recht auf Information einzufordern und mögliche Gegenmaßnahmen zu erörtern.
Das moralische Armutszeugnis haben sich die politisch Verantwortlichen bereits dadurch ausgestellt, daß sie nicht von sich aus nach Lösungskonzepten suchten und somit sowohl den Fortbestand einer einmaligen Naturlandschaft als auch das wirtschaftliche Überleben einer ganzen Region in verantwortungsloser Art und Weise aufs Spiel setzten.
Die NPD Brandenburg solidarisiert sich mit den Betroffenen und dem Aktionsbündnis „Saubere Spree“. Darüber hinaus ist die rasche Ausarbeitung und Umsetzung eines realistischen Maßnahmekatalogs vonnöten, mit dem die Kontamination der Spree und ihrer zahlreichen Zuflüsse gestoppt und zurückgedrängt werden kann. Möglicherweise sind die Reinigung des aufsteigenden Grundwassers sowie der belasteten Flüsse und die Zuleitung von unbelastetem Wasser Maßnahmen, die Abhilfe schaffen können.
Ronny Zasowk
stellv. Landesvorsitzender
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