Alljährlich finden in der Mark Einbürgerungsfestlichkeiten statt, mit denen Zuwanderer aus dem Ausland herzlich begrüßt werden sollen. So hat sich die Zahl der 2011 vollzogenen Einbürgerungen im Vergleich zu 2010 mehr als verdoppelt. Menschen aus 69 Ländern wurde 2011 die bundesdeutsche Staatsbürgerschaft gewährt – unter ihnen zahlreiche ehemalige Asylbewerber. Während der Festveranstaltung im Potsdamer Landtag wurden die Eingebürgerten „herzlich willkommen“ geheißen.
Doch sind diese Einbürgerungen kein Grund zum Feiern – sondern Sinnbild des bevölkerungspolitischen Versagens der politisch Verantwortlichen. Während hierzulande immer weniger Kinder geboren werden, immer mehr junge und auch gut ausgebildete Brandenburger aufgrund von Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen, wird jeder eingebürgerte Ausländer als bahnbrechende Bereicherung gepriesen. Allein im Jahr 2011 haben 61.600 Menschen das Land Brandenburg verlassen – viele, weil die Lohnentwicklung anhaltend negativ ist. Und dieser Unterbietungsprozess wird durch die Einwanderung aus dem Ausland noch verschärft. Die Zahl der neugeborenen Kinder reduzierte sich um 700 im Vergleich zum Vorjahr.
Demoskopen haben bereits errechnet, daß, wenn die demographische Katastrophe weiterhin unverändert ihren Lauf nimmt, im Jahr 2030 jeder dritte Brandenburger über 65 Jahre alt sein wird. Die Bevölkerungszahl im Speckgürtel um Berlin nimmt zu, im restlichen Brandenburg nimmt sie rapide ab. Die eine Hälfte der Brandenburger konzentriert sich im Jahr 2030 im Ballungsgebiet um Berlin, die andere Hälfte verteilt sich auf den anderen 85 Prozent der brandenburgischen Landesfläche. Welche Folgen dies für die medizinische Versorgung, die Verkehrsinfrastruktur sowie das soziale und kulturelle Angebot in den abgehängten Gebieten hat, kann man sich denken.
Die euphemistisch „demographischer Wandel“ genannte bevölkerungspolitische Katastrophe, die sehenden Auges von allen etablierten Parteien mitverursacht wurde, wird nur noch verwaltet. Gegenmaßnahmen sucht man vergeblich. Stattdessen werden weiterhin Lohndrücker ins Land geholt, obwohl schon jetzt nichts so sehr in die Höhe sprießt wie der Anteil der Niedriglöhner an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Bereits heute sind 280.000 Brandenburger atypisch beschäftigt. Über 14 Prozent verdienen weniger als 700 Euro netto.
Seitens der Landesregierung sind keine ernstzunehmenden Initiativen bekannt, mit denen bereits abgewanderte Brandenburger zur Rückkehr in ihre Heimat animiert werden könnten. Auch sind keine Wirtschaftsförderprogramme geplant, die sich speziell gegen die Verödung des ländlichen Raums wenden. Und auch gibt es keinerlei politische Ansätze, die Zahl hierzulande geborener Kinder zu erhöhen.
Die rot-rote Landesregierung hat bereitwillig vor dem demographischen Niedergang unseres Volkes kapituliert, was sich Prognosen zufolge spätestens 2030 im Kollaps des Sozial- und Rentensystems rächen wird.
Brandenburg braucht keine kitschigen Einbürgerungsfeste, Brandenburg braucht eine konsequente Förderung der Wirtschaftsstruktur im ländlichen Raum, um die Jugend in Brandenburg zu halten und die Rückkehrbereitschaft zu erhöhen.
Denn: mit jedem, der geht, stirbt ein Stück Heimat!
Ronny Zasowk
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