In Zeiten leerer Kassen muß die Frage erlaubt sein, ob Cottbus sich wirklich einen Umbau der Bahnhofstraße mit dem Kostenpunkt von rund 9 Millionen Euro leisten muß. Bei einem Jahresminus von über 40 Millionen Euro, nach 58 Millionen im Jahr 2010, wäre das Geld wohl in anderen Bereichen nützlicher einsetzbar als bei einem den Verkehr nahezu lahm legenden Umbau der Bahnhofstraße.
Ist es politischer Irrsinn im Großformat oder versprechen sich die politisch Verantwortlichen davon persönliche Vorteile? Oft wäscht ja in Politik und Wirtschaft eine Hand die andere.
Nun kommt noch erschwerend hinzu, daß der Grund, weshalb die Straße umgebaut werden sollte, sich eventuell als Lachnummer erweist. Die angeblich exorbitant hohe Feinstaubbelastung der Bahnhofstraße sei laut Gottfried Schneider gar nicht so hoch wie einstmals angenommen. Und auch wenn die Belastung so hoch sei wie angenommen, wird ein Umbau daran wohl nur wenig ändern können, da ein beträchtlicher Teil der Feinstaubbelastung nicht durch den Verkehr vor Ort entsteht, sondern durch den Ferntransport aus Osteuropa. Forscher des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung haben herausgefunden, daß Luftmassen aus Russland, der Ukraine und Weißrussland auf ihrem Weg nach Deutschland Kohle- und Industriegebiete in Polen, der Slowakei und Tschechien passieren und somit ebenfalls die Feinstaubbelastung hierzulande erhöhen können. Luftverschmutzung macht nun einmal an nationalen Grenzen nicht halt.
Da ist es schon paradox, daß die politisch Verantwortlichen in Cottbus meinen, durch einen Straßenumbau die Belastung nennenswert verringern zu können.
In Zeiten leerer Stadtkassen hätten die 9 Millionen Euro sicher anderswo sinnvoller investiert werden können. Stattdessen soll nun an freiwilligen und sozialen Aufgaben gespart und die Gebührenschraube spürbar angezogen werden.
Die NPD Cottbus lehnt diese Verschwendsucht ab und fordert eine Haushaltskonsolidierungspolitik, die nicht auf Kosten der Bürger geht, sondern den Rotstift an Sinnlosprojekten wie dem Umbau der Bahnhofstraße ansetzt.
Ronny Zasowk
NPD-Stadtverordneter
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